Die Firma auf einen Blick
Unterrichtsentwurf von Alexandra Saenko.
Kontakt: sapk@vlink.kharkov.ua
- Einstieg ins Thema: "Warming-up"
- Vorentlastung
- Hören
- Wortschatzarbeit
- Weiterführende Übungen
- Anknüpfen ans Thema "Rechtsformen der Unternehmen"
- Hausaufgabe
- Anhang (enthält die beiden Lesetexte)
1. Einstieg ins Thema: "Warming-up"
Sie möchten sich mit einem Handelsunternehmen bekannt machen. Welche Daten und Zahlen interessieren Sie? Welche Begriffe fallen Ihnen ein? Ergänzen Sie diese Wörter.
Anm. der Redaktion: "Firma" wird hier in der allgemeinsprachlichen und nicht in der fachsprachlichen Bedeutung verwendet. In der Fachsprache ist die "Firma" der "Name, unter dem ein Vollkaufmann im Handel seine Geschäfte betreibt und die Unterschrift abgibt. (...) Das Recht des Kaufmanns auf seine Firma ist ein gegen jeden Dritten wirkendes absolutes Recht." (Gabler, Wirtschaftslexikon)
2. Vorentlastung
Der Lehrer ergänzt und korrigiert die Äußerungen der Lerner. Im Ergebnis entsteht ein Schema, nach dem man eine Firma charakterisieren könnte.
3. Hören
Die Lerner sind nun bereit, den Hörtext zu verstehen, der über eine Handelsfirma informiert. Nach dem Zuhören wird ihnen vorgeschlagen, das Unternehmen nach dem vorgegebenen Schema zu charakterisieren (stichwortartig).
- Tipp! Die Handelspartner der Firma können die Lerner beim Zuhören auf der politischen Karte Europas anmerken.
4. Wortschatzarbeit
Folgende Übungen sind zu empfehlen:
1) Welche Wortbestandteile passen zusammen? Ergänzen Sie den Artikel.
Artikel |
Bestimmungswort |
Grundwort |
der/ die/ das | Handel | Vertretung |
____________ | Verkauf | Mittel |
____________ | Ware | Gesellschaft |
____________ | Haushalt | Wein |
____________ | Leben | Artikel |
____________ | Aktie | Marke |
____________ | Marke | Programm |
2) Ordnen Sie das jeweils passende Verb zu.
|
Bilden Sie Sätze mit diesen Wortverbindungen.
3) Ersetzen Sie die fett gedruckten Wörter durch Synonyme.
- Die Handelsfirma hat ihren Standort in Tallinn. Die Firma hat mehrere eigenständig operierende Filialen.
- Die Handelsvertretung in Minsk wurde 1999 geöffnet.
- Die deutsche Firma sucht einen Partner, der den Verkauf ihrer Produkte in der Ukraine übernehmen kann.
- Der Betrieb hat einen Umsatz von 5 Mio. DM.
- In erster Linie handelt die Firma mit Lebensmitteln.
- Die Firmenleitung versammelte sich zu einer Sitzung.
5. Weiterführende Übungen
Arbeit mit Informationen. Die Lerner bekommen eine Liste der erfolgreichsten Unternehmen Europas mit Umsatz- und Gewinnangaben für 1996 und 1997 und Angaben über die Mitarbeiterzahl (Webliographie Wirtschaftsdeutsch. Unternehmen. Europas Top 500).
- Nennen Sie alle Unternehmen in der Tabelle, deren Namen Ihnen geläufig sind.
- Was produzieren DaimlerChrysler/Volkswagen/Siemens/Nestle?
- Wo ist der Stammsitz des Unternehmens DaimlerChrysler?
- Wie viel Prozent beträgt die Veränderung des Jahresumsatzes bei der Metro-Gruppe?
- Beschreiben Sie möglichst ausführlich einige Ihnen bekannte Unternehmen (Hauptsitz, Rang, Mitarbeiterzahl, Gewinn, Rechtsform, Produkte usw.)
Tipp! Zum Auffrischen des Themas "Die Komparation von Adjektiven und Adverbien": man schlägt den Lernern vor, die Unternehmen zu vergleichen.
6. Anknüpfen ans Thema "Rechtsformen der Unternehmen"
- Welche Rechtsformen haben die oben genannten Unternehmen?
- Welche Unternehmensformen werden mit den nachstehenden Abkürzungen bezeichnet? (GmbH, AG, OHG, KG, KGaA)
- Können Sie Näheres über diese Unternehmensformen sagen?
7. Hausaufgabe
- Lesen Sie den Text "Unternehmensformen in Deutschland". Anhand des Textes füllen Sie die Tabelle aus.
Einzelunternehmung | oHG | KG | AG | GmbH | Genossenschaft | |
Bezeichnung und Zahl der Mitglieder | ||||||
Kapitaleinlage | ||||||
Haftung | ||||||
Organe | ||||||
Gewinn-und Verlustbeteiligung | ||||||
Bezeichnung in der Muttersprache |
2) Welche Vor- und Nachteile haben Ihrer Meinung nach diese Rechtsformen?
8. Anhang (enthält die beiden Lesetexte)
Die Firma auf einen Blick. AS Merkur
(aus: Deutsch im Geschäftsleben/ Handelskontakte. Lehrbuch der deutschen Geschäftssprache. TEA Verlag, Tallinn, 1996)
Firmennname: Merkur
Rechtsform: Handelsgesellschaft
Gründung: 1991
Aktienkapital: 114 Mio. Kronen
Jahresumsatz 1995: 6 Mio. Kronen
Belegschaft: 40 feste und 20 frei MitarbeiterInnen
Produkte: Handel mit Lebensmitteln und Haushaltsartikeln; keine eigene Fertigung
Export/Import: Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, Niederlande, Dänemark, Schweden, Russland, Ukraine
Die Firma MERKUR ist eine Handelsgesellschaft mit Hauptsitz in Tallinn und selbständig operierenden Niederlassungen (Verkaufsvertretungen) in Tartu, Pärnu und Paide. Seit der Gründung im Jahr 1991 ist MERKUR in privatem Besitz.
Als mittelständisches Unternehmen hat MERKUR 40 feste und etwa 20 freie MitarbeiterInnen.
MERKUR handelt vor allem mit Lebensmitteln und Haushaltsartikeln. 1995 hatte MERKUR einen Umsatz von fast 6 Mio. Kronen.
Als Lebensmittel-Großhändler ist MERKUR estnischer Alleinvertreter für viele deutsche Markenweine. Seit 1996 gehört auch die bekannte Marke Natura-fix zum Lebensmittel-Verkaufsprogramm von MERKUR.
Bei ihren Geschäften operiert MERKUR mit Verkaufsbüros und mit ausländischen Vertetern.
In erster Linie arbeitet MERKUR mit europäischen Unternehmen zusammen. Die wichtigsten Handelspartner sind Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, die Niederlande, Dänemark, Schweden, Russland und die Ukraine.
Unternehmensformen in Deutschland
(aus: D. Freyhoff, O.V. Beketova, N. Ysermann. Marktwirtschaft/ Wirtschaftssprache Deutsch: Ein Deutsch-Ukrainisches Lehrbuch. Ukrainische Akademie für Staatliche Verwaltung beim Präsidenten der Ukraine Kiew, 1999)
Das Unternehmen (auch: die Unternehmung) ist die rechtlich-finanzielle Form von Wirtschaftseinheiten. Die Unternehmen in Deutschland können unterteilt werden in:
- Einzelunternehmen
- Kapitalgesellschaften
- Personengesellschaften
- Genossenschaften.
Im Einzelnen wird zwischen folgenden wichtigen Unternehmensformen unterschieden:
1) Einzelunternehmen
Das Einzelunternehmen ist dadurch charakterisiert, dass eine einzelne Person (ein Einzelunter-nehmer, ein Inhaber) das Unternehmen ohne Gesellschaft betreibt. Der Einzelunternehmer ist alleiniger Eigentümer des Unternehmens. Er bestimmt die Höhe seiner Kapitaleinlage und entscheidet alles selbst.
Der Einzelunternehmer haftet persönlich und unbeschränkt für alle Verbindlichkeiten des Unternehmens, das heißt, er haftet sowohl mit dem Vermögen des Unternehmens als auch mit seinem gesamten Privatvermögen. Er ist allein am Gewinn und Verlust beteiligt.
2) offene Handelsgesellschaft (oHG)
Die oHG ist eine Personengesellschaft mit mindestens zwei Eigentümern, den Gesellschaftern. Die Gesellschafter haften solidarisch und unmittelbar, das heißt, jeder einzelne Gesellschafter kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt mit seinem Vermögen für die gesamten Verbindlichkeiten der Gesellschaft haftbar gemacht werden.
Gemäß dem Gesetz sind alle Gesellschafter an der Geschäftsführung und Vertretung beteiligt. Das heißt, sämtliche Gesellschafter haben das Recht, die oHG im Innenverhältnis zu leiten (Geschäftsführung) und im Namen der oHG im Außenverhältnis aufzutreten (Vertretung).
Am Gewinn bzw. Verlust sind ebenfalls alle Gesellschafter beteiligt.
3) Kommanditgesellschaft (KG)
Die KG ist eine Personengesellschaft, die 2 Arten von Gesellschaftern hat: Komplementäre (Vollhafter) und Kommanditisten (Teilhafter). Sie sind die Eigentümer der KG.
Gemäß dem Gesetz üben die Komplementäre die Geschäftsführung und Vertretung aus. Sie haften unbeschränkt, unmittelbar und solidarisch für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Die Haftung der Kommanditisten ist auf die Höhe ihrer Kapitaleinlage beschränkt. Die Kommanditisten sind von der Geschäftsführung und Vertretung ausgeschlossen. Alle Gesellschafter sind in einem bestimmten Verhältnis am Gewinn und Verlust beteiligt.
4) Aktiengesellschaft (AG)
Die AG ist die klassische Form einer Kapitalgesellschaft.
Die Eigentümer der AG (die Aktionäre) sind mit Aktien am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt. Der Nominalwert einer Aktie beträgt mindestens 5 DM. Das Grundkapital der AG muss mindestens 100 000 DM betragen. Die Aktionäre haften nicht mit ihrem Privatvermögen für die Verbindlich-keiten der AG. Mit der Aktie haben die Aktionäre das Recht auf einen Gewinnanteil (die Dividende) sowie das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Die Organe der AG sind die Hauptversammlung, der Vorstand und der Aufsichtsrat.
5) Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
Eine weitere Form einer Kapitalgesellschaft.
Die Eigentümer einer GmbH heißen Gesellschafter. Sie sind mit Einlagen am Stammkapital der Gesellschaft beteiligt. Das Stammkapital der GmbH beträgt mindestens 50 000 DM. Die Haftung der Gesellschafter für die Verbindlichkeiten der GmbH ist auf die Höhe ihrer Einlagen beschränkt. Gemäß dem Gesetz wird der Gewinn nach den Geschäftsanteilen verteilt.
Die Organe GmbH sind ein oder mehrere Geschäftsführer sowie die Gesellschafterversammlung.
6) eingetragene Genossenschaft (eG)
Die eingetragene Genossenschaft ist weder Personen- noch Kapitalgesellschaft. Sie ist ein wirtschaftlicher Verein, deren Mitglieder (die Genossen) die Idee der Selbsthilfe verwirklichen. Es gibt z. B. Wohnungs-, Konsum-, Kredit- und Einkaufsgenossenschaften.
Das Kapital der Genossenschaft setzt sich aus den Geschäftsanteilen von mindestens 7 Mitgliedern zusammen. Die Mitglieder sind zugleich Eigentümer der Genossenschaft. Die Haftung der Genossen sowie die Gewinn- und Verlustverteilung werden im Statut festgelegt.
Die Geschäftsführung und die Vertretung der Genossenschaft liegen in den Händen des Vorstandes. Weitere Organe sind der Aufsichtsrat und die Mitgliederversammlung.